Eltviller Carneval Verein ist für den Umzug in die neue Narrhalla gut vorbereitet
ELTVILLE Vor den Fastnachtssitzungen bricht für den Eltviller Carnevalverein (ECV) immer eine turbulente Zeit an. Dieses Mal ist sie wegen der neuen Narrhalla noch viel turbulenter als sonst.
Am Anfang schienen die Hürden schier unüberwindlich. Es gab sogar Gerüchte, die ECV-Sitzungen fielen aus, weil die Rheingauhalle geschlossen ist. Inzwischen ist Vereinsvorsitzender Jochen Hulbert davon überzeugt, dass der ECV alle Probleme im Griff hat und seinem Publikum in der Turnhalle der Freiherr-vom-Stein-Schule die gewohnte Qualität bieten wird.
Der Ortswechsel bringt jede Menge Arbeit mit sich. Die Turnhalle war eigentlich für den Sportbetrieb ausgebucht. Landrat Bernd Röttger habe sich für den Verein eingesetzt, sagt Hulbert. Jetzt steht fest, dass die Fastnachter am kommenden Montag ab 13.15 Uhr die Halle in Beschlag nehmen können. Jede Stunde zählt bei der Vorbereitung. Die Schule verschafft den umzugsgeplagten Fastnachtern zusätzliche Zeit, ebenso der Radsportverein Eltville. Auch andere Vereine stecken zurück und überlassen dem ECV das Feld.
Hulbert, selbstständiger Geschäftsmann, opfert seinen Jahresurlaub. Auch andere ECV-Aktive nehmen Urlaub, um das närrische Publikum am 29. und 30. Januar bestens unterhalten zu können.
In dieser Woche haben Vereinsmitglieder den Weg geschottert, der von der Holzstraße zur Schule führt. Diese Verbindung dient nicht nur als Feuerwehrzufahrt. Der Verein braucht den Weg für die Andienung der Halle. Die Hilfsbereitschaft war groß, ‘ruckzuck war der Weg geschottert’, freut sich Hulbert. Die Besucher erreichen die Halle über einen beleuchteten Weg von der Bertholdstraße aus.
Hektisch wird es kommende Woche. Der Verein hat rund 1000 Euro in einen Bodenbelag für die rund 650 Quadratmeter große Halle investiert. ‘Kaufen war billiger als mieten’, sagt der Vorsitzende. Der Boden muss verlegt werden. Und auf eine schöne Dekoration sollen die Gäste auch nicht verzichten müssen. Dazu wird die Decke abgehängt. Der Verein hat allein für den Stoff 2500 Euro ausgegeben. Hulbert geht davon aus, dass die Sitzungen im nächsten und voraussichtlich übernächsten Jahr in der Turnhalle stattfinden, bis es Ersatz für die Rheingauhalle gibt. Von der Stadt erhält der ECV Tische, Stühle und Bühnenvorhänge aus der Rheingauhalle, zudem die Bühne der Burghofspiele.
Die Bewirtung mit einem kleinen Imbiss und Getränken wird der Verein selbst übernehmen. In der Rheingauhalle sei die Gastronomie ohnehin zu teuer gewesen. Auf dem Schulhof werden Kühlwagen aufgestellt. Zudem muss ein Toilettenwagen her, weil die Toiletten in der Halle nicht ausreichen.
Der ECV richtet für die Stadt am 2. Februar den Seniorennachmittag aus. Danach geht es sofort mit dem Abbau weiter. Denn bis samstags muss die Halle wieder geräumt sein.
Trotz aller Erschwernisse – ‘das Programm steht’, versichert Jochen Hulbert. Sitzungspräsident Matthias Bleul wird die Narrenschar anführen. Und an Narrenspott wird es nicht fehlen. Dafür stehen zum Beispiel der Harlekin Heinz-Günther Haas, die Tratschweiber Irmgard Bleul und Irmgard Schermer oder Oberspötter Leo Gros. Mit spitzer Feder hat Helga Simon die Kellergeister mit Texten versorgt, die Bernd-Hans Gietz musikalisch umsetzt. Allein die Hallengeschichte bietet viel Stoff. Und in Eltville gibt es sowieso für Fastnachter immer genug Themen.
Quelle: Wiesbadener Kurier