Über sechs Stunden karnevalistisches Feuerwerk vom Eltviller Carneval Verein
Für Männerfeindin Anna Maria Mucke klar, wie überflüssig eigentlich Männer sind, was die 4 vom Rheinadel gleich danach auch unter Beweis stellten. Bevor Bernd-Hans Gietz mit den tollen Stimmen der Kellergeister zeitkritische Gesangstexte vor die Pause setzte, gab’s die bereits angesprochenen philosophischen Betrachtungen des Uhrmachers Leo Gros. Feinsinnige zeitgeistliche Spekulationen über das, was noch geht, wie und wohin und auch darüber, wann es Zeit ist, zu gehen. Und auch nach der Pause ging es Schlag auf Schlag weiter. Das Ballett tanzte hinreißend zu Melodien aus ‘Grease’, Sigfried Schön blödelte gekonnt als lebenserfahrener Weitgereister, ohne dabei in die angefressene Mottenkiste mit den alten Witzen zu greifen. In Rosi’s tratschenden Friseursalon hätten die zwei alkoholisierten Tagediebe Markus Molitor und Raimund Thelen eher nicht gepasst, obwohl sie auch in der Reihe der Spaßmacher des Abends vorderste Plätze belegten. Als dann vor dem großen Finale das ‘afrikanische’ Männerballett artistisch über die Bühne wirbelte, kam uns in den Sinn, dass man auch auf diese Weise den geplanten Abbruch der alten Rheinhalle realisieren könne. Offen blieb letztendlich nur die Frage, wie man Bürgermeister und Stadtrat so auf eine Schiene bringen kann, dass selbst die Eltviller ihre heimliche Liebe zu den Kiedrichern wieder ausgraben. Trotz der rein zeitlichen Überlänge war es jedenfalls ein höchst vergnüglicher Abend, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Quelle: Rheingauer Wochenblatt