Eltviller Carnevalverein: Buntes Programm mit Kellergeistern, Rheinadel und Tratschweibern
Eltville. (red) Der Eltviller Carnevalverein bot bei seiner ersten Sitzung im Jahr seines 55. Geburtstags ein buntes Programm, bei dem sich Tanz- und Showauftritte mit Vorträgen und Zwiegesprächen aneinander reihten. Sitzungspräsident Leo Gros gab wegen einer Erkrankung sein Zepter an Matthias Bleul ab, der im Wechsel mit Markus Molitor durch die Sitzung führte und mit viel Beifall belohnt wurde.
Harlekin Heinz Günter Haas hielt der großen Politik den Narrenspiegel vor. Danach hatten die Kinderclowns unter Leitung von Katja Bleul und Belinda Höber ihren Auftritt. Die Kindergruppe von Steffi Liebherr machte sich Gedanken über den Feiertagsstress, wobei Sektfest und Kappeskerb als Verursacher nicht vergessen wurden. Der von Daniela Choquet einstudierte Gardetanz war recht schmissig und leitete über zum Auftritt des Rheinadels, Horst Haas, Alfred Giehl und Andreas Michel. Die Sexfrauen erschienen als Tanzgruppe ‘Schneewittchen und die sieben Zwerge’. Besonders das schwergewichtige ‘Schneedippche’ erhielt großen Beifall. Anna Maria Mucke berichtete über Erlebnisse auf dem Fußballplatz und das Dalbe Trio mit Heinz-Günter Haas, Horst Haas und Markus Bleul nahm die Promis aufs Korn. Ein Rheingauner und ein Rheinländer, Markus Molitor und Raimund Thelen, bedachten sich in ihrem Dialekt mit vielen Nettigkeiten. Vor der Pause brachten die Kellergeister unter Leitung von Bernd Hans Gietz von Helga Simon umgetextete Oldies zu Gehör. Der Vortrag, mit viel Zwischenbeifall belohnt, ließ kaum ein heißes Thema der großen Politik aus, angefangen vom Haushaltsloch, über das Dosenpfand bis zum Guido-bildo-wester-welle-wahlkampf-reise-spaßmobilo.Nach der Pause gab Steffi Post sprachwissenschaftlichen Unterricht und Horst Haas mit einer Gruppe Caribic-Reisender animierte das Publikum zu Gymnastik-Übungen. Leo Gros als Sanitäter erstellte eine Zeitgeistdiagnose und kam dabei zu dem Schluss: ‘Die Stirn ist das Einzige, was der Narr dem Zeitgeist zu bieten hat’. Die Tänzerinnen des ECV-Balletts begeisterten danach als ‘wild animals’. Das Ortsgeschehen nahmen die beiden Tratschweiber Berta und Auguste, Irmgard Schermer und Irmgard Bleul, aufs Korn. Die Verkehrsführung in der Erbacher Straße, die Anbindung des Kilianscenters an die Altstadt und die Rheinbrücke ‘kame uffs Dabetche’. Thomas Flöck als Luicii von Nizza, belieferte die Eltviller Prominenz mit Pizza. Dabei erschien Matthias Bleul in wechselnden Rollen, unter anderem als Pfarrer und Bürgermeister. Mit seinem Auftritt als Rentner gelang es Siegfried Schön noch um 0.30 Uhr, die Narren zu begeistern: ‘E’ich habb soviel Arbet, deß ich direkt noch Leit oistelle könnt.’ Krönender Abschluss: der Tanz des ECV-Männerballett.
Quelle: Wiesbadener Kurier